Man sieht sie kaum noch und doch erinnert sich jeder, wenn man nur den Namen nennt: Klarapfel. Und die Erinnerungen gleichen sich: Klar, den Klarapfel haben wir früher immer in Omas Garten direkt vom Baum gegessen. Wir konnten gar nicht genug davon bekommen, haben uns regelmäßig die Bäuche mit diesen herrlich grünen, herrlich saftigen Äpfeln vollgeschlagen. Inzwischen sind die Enkel von damals selbst Omas geworden und doch hat nur eine noch einen Klarapfelbaum in ihrem Garten stehen. Die Sorte ist besonders früh reif, kann aber leider nicht lange gelagert werden. Deshalb eignet sich der Klarapfel eben auch zum sofortigen Verzehr. Oder zum Backen eines Klarapfelkuchens mit einer Puddingunterlage, die statt mit Milch mit Wein angerührt wird. Klingt eigenartig, schmeckt aber toll und ist typisch rheinhessisch.
Apfel-Wein-Kuchen
Aus 125 Gramm Butter, 100 Gramm Zucker, einem Ei, 200 bis 250 Gramm Mehl und zwei Teelöffeln Backpulver knetet man einen Mürbeteig, den man anschließend eine halbe Stunde im Kühlschrank ruhen lässt. Inzwischen 1 Kilogramm Klaräpfel schälen, entkernen und achteln. Aus 2 Päckchen Vanillepudding, 250 Gramm Zucker und statt Milch einem (Achtung!) Dreiviertelliter Scheurebe nach Packungsanleitung einen Pudding kochen und abkühlen lassen.
Nach dem Ruhen nimmt man den Teig heraus, knetet ihn in eine Springform mit 26 Zentimeter Durchmesser, drückt den Rand nach oben.
Die Apfelstücke in den Pudding rühren, die Masse in die Form auf den Teig geben. Im Backofen bei 180 Grad Celsius 60 Minuten backen.
Nach dem Abkühlen mit einem halben Liter geschlagener süßer Sahne bestreichen (und nach Geschmack mit Krokant dekorieren). So wird aus einem Apfelkuchen eine Pfarrhaustorte.