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Oma bloggt Rheinhessisch
Blog über traditionelle rheinhessische Küche und ihre zeitgemäße Interpretation
MArkklößchen in einer Schüssel
Festtagsküche

Markklößchensuppe oder: Das Festmahl der 3 Schwestern

by Woihinkel 24. Dezember 2018
written by Woihinkel

Dieses Schwärmen über„The world’s best Markklößchensuppe” war echt und absolut überzeugend. Abzüglich des persönlichen Urteils in dieser Empfehlung klang der Hinweis wie einer dieser wertvollen Geheimtipps: Wenn man wissen will, wie Markklößchensuppe geht, dann muss man zu den Hannemann-Schwestern. Ein zwei Telefonate später und wir waren verabredet. Kurz vor Weihnachten kamen die drei Schwestern in ihrem Elternhaus zusammen, um gemeinsam zu kochen. Und: es würde nicht nur Markklößchensuppe geben! Jede der Schwestern wollte zeigen, was Ihre Spezialität war, um an den Festtafeln ihrer weit verzweigten Familien beizutragen.

Selbst eingekochte Kirschen sind das Herzstück für eine gelungene Schwarzwälder Kirschtorte.

Dass dieses gemeinsame Kochen auch noch zu einem köstlichen Mahl werden sollte, das war der krönende Abschluss dieses Vormittags. In weniger als drei Stunden war die Tafel hergerichtet, standen dampfende Suppe, Fleischplatten, Saucen und Torte auf dem Tisch: Mit Markklößchensuppe, gekochtem Rindfleisch mit Meerrettich-Sauce und köstlichen eingelegten grünen Tomaten nach rheinhessischer Tradition, einem Quarkstollen nach altem Familienrezept und einer Schwarzwälder Kirschtorte, die trotz ihres regionalen Namens längst ihren Platz an den Festtafeln auch außerhalb des Schwarzwalds gefunden hat.

Handgeschrieben und schon oft benutzt: In solchen alten Kochbüchern ist das kulinarische Wissen von Generationen versammelt. Wohl dem, der eine solche Rezeptsammlung nutzen kann. Der Quarkstollen nach Elsas Rezept jedenfalls schmeckt köstlich und gelingt immer.

Zwei große Töpfe stehen auf dem Herd. In ihnen: ein großes Stück Rindfleisch und Knochen. Die Brühe, die in den nächsten Stunden aus diesen Zutaten gekocht wird, ist das Geheimnis einer guten Markklößchensuppe. Unterdessen wird das Mark aus den Markknochen gekratzt und mit Butterschmalz in einer Kasserolle geschmolzen. Eine Mischung aus Semmelbröseln, eingeweichtem Brötchen, Eiern, kleingeschnittener Petersilie und einer ordentlichen Portion frisch geriebener Muskatnuss wird vorbereitet. Dann wird das flüssige Mark durch ein Sieb hinzugegeben. Jetzt nur noch die Masse verkneten, dann werden die Klößchen geformt. Unterdessen werden Brühe und Fleisch im Auge behalten.

Semmelbrösel, eingeweichtes Brötchen, Petersilie, Ei und das flüssige Mark werden in einer Schüssel miteinander verknetet.
„Augenmaß und Handgewicht”: Mit viel Erfahrung entstehen perfekte Markklößchen für die Suppe.

Zur selben Zeit entsteht der Quarkstollen. Ein todsicheres Rezept – heißt es. Ein wesentlicher Vorteil ist, dass keine Zeit für die Ruhe des Teigs (wie bei Rezepten mit Hefe) eingeplant werden muss. Dieses Rezept gelingt in Echtzeit: vom Zusammenfügen der Zutaten für den Teig, übers Kneten, Backen und das abschließende Bestäuben mit Puderzucker.

Quark, Zucker, Eier und Mehl bilden die Grundlage für den Stollen. Am Vortag in Rum eingelegte Rosinen werden zugefügt, Mandelstifte und fein geschnittenes Zitronat kommen dazu, kneten und dann kann kaum noch etwas schiefgehen.

Freilich wurden der Schokoladenbisquit und der Boden für die Schwarzwälder Kirschtorte schon am Vortag gebacken. Sonst wäre der Zeitplan nicht zu halten. eingespannt in einen Tortenring liegen beide Teigplatten übereinander. Der Bisquit oben wird großzügig mit Kirschwasser beträufelt und dann mit den selbst eingekochten Kirschen aus dem Glas belegt. Das sind jetzt schon köstlich aus.

Rot glänzend und erwartungsfroh strahlen die Kirschen auf der Torte. Sie haben es sich auf einem schnapsgetränkten Bisquit gemütlich gemacht. Aus dem Kirschsaft wird ein Tortenguss gekocht, der das Ensemble komplettieren wird.
Frisch aus dem Ofen: die Stollen werden mit flüssiger Butter eingestrichen bevor sie in Puderzucker eingehüllt werden.

Aus der Nähe betrachtet sieht ein solcher Stollen wie eine Winterlandschaft aus, oder?

In einer Pause haben die drei Schwestern Zeit, um sich an ihre Anfänge beim Kochen zu erinnern. Als sie der Mutter alt genug erschienen, sagte die eines Tages: Ab heute kocht ihr. Und tatsächlich hörte die Mutter auf zu kochen und überließ ihren Töchtern die Küche. Die waren die Arbeit im landwirtschaftlichen Betrieb ihrer Eltern gewöhnt, stellten keine Fragen und taten, wie’s ihnen gesagt wurde.

Lebenswege

Das war der Anfang dessen, was jede einzelne Schwester für ihr Leben mitnahm. Zwei haben geheiratet, haben Kinder und Enkel, die älteste blieb im Elternhaus und hat sich als fürsorgliche Tante und Großtante – die nicht nur wegen ihrer Schwarzwälder Kirschtorte von allen herzlich geliebt wird – in der weit verzweigten Familie etabliert. Früher – so erinnern sich die drei Schwestern – gab es zu Familienfeiern schnell mal 30 oder mehr Kuchen. Nachbarn und Verwandtschaft kamen mit Kuchenboxen, weil selbstverständlich Kuchen und Torten mitgegeben wurden.

Blick ins Familienalbum: Nicht selten wurden zur Kaffeetafel 30 oder mehr Kuchen und Torten aufgebaut. Sehr zur Freude von Verwandten, Freunden und Nachbarn. Bekamen doch alle noch Kuchen mit nach Hause. Solche Feste begründeten den Ruf der Schwestern als hervorragende Bäckerinnen und Köchinnen.

Inzwischen nähert sich das Rindfleisch im Kochtopf seinem Garpunkt. Die Brühe dampft und duftet. Suppengrün aus dem eigenen Garten wird dazugegeben. Dann kommt der Clou, wie man ihn nur noch in traditionellen Küchen findet. Einige Esslöffel Grünkernmehl werden mit Wasser zu einem dünnflüssigen Teig vermengt und etwa eine halbe Stunde vor Ende der Kochzeit in die Brühe gegeben. Dadurch bindet die Suppe und gewinnt noch einmal an Geschmack. Einfach köstlich.

Ein großes Stück Rindfleisch gibt der Suppe ihre Kraft. In Scheiben aufgeschnitten und mit Meerrettichsauce wird es der Fleischgang unseres Festmahls.
Angerichtet …

Dann wird aufgetischt. Eine der Schwestern hatte in ein Westhofener Weingut geheiratet, das inzwischen von ihrem Sohn geführt wird. Zur Suppe hat sie einen Weißen Burgunder mitgebracht, dessen Holznoten perfekt mit der Rindsbrühe harmonieren.

Mit Grünkernmehl gebunden und mit den gar gezogenen Markklößchen ist diese duftende Festtagssuppe der Star der Tafel.
Das gekochte Rindfleisch wird in Scheiben geschnitten als Hauptgang mit Meerrettischsauce serviert …
… zum gekochten Rindfleisch passen diese eingelegten grünen Tomaten. Die richtige Balance der Säure des Essigs und Zucker und die feine Dosierung der Gewürze machen dieses rheinhessische Traditionsrezept zum perfekten Begleiter.
Der Quarkstollen leitet den süßen Teil des Festmahls ein …
… das von der Schwarzwälder Kirschtorte gekrönt wird.

24. Dezember 2018 2 comments
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Festtagsküche

Weihnachtsbäckerei I: Spritzgebäck

by Woihinkel 30. November 2018
written by Woihinkel

Früher – und das wissen Omas nur all zu gut – war vieles anders als heute. So gibt es heute wohl kaum noch Fleischwölfe in den Haushalten. „Wozu auch?”, wird so mancher fragen, „braucht man sowas heute noch?” Nun, wenn im Zuge der Entwicklung von allerlei elektrischen Küchengeräte die handbetriebenen Küchenhelfer auch auf der Strecke geblieben sein mögen, so ein Fleischwolf hat durchaus noch seine Existenzberechtigung. Und wenn es nur zur Herstellung von köstlichem weihnachtlichem Spritzgebäck ist.

 

Fleischwolf und Rezeptbuch

Für die Herstellung von Spritzgebäck ist es wirklich ratsam, einen Fleischwolf anzuschaffen. Diese Teile aus Aluminiumguss sind schier unverwüstlich und erleichtern die Arbeit ungemein.

Lob des Fleischwolfs zur Produktion von Spritzgebäck

Marlene Jacobi-Ewerth jedenfalls erinnert sich noch ganz genau, dass Sie sich als junge Frau einen Fleischwolf „leistete”. „Der kostete damals 60 DM.” Für heutige Verhältnisse ein stolzer Preis. Doch eine gute und nachhaltige Investition. Seine robuste Statur aus Aluminiumguss ist die pure Beständigkeit. Auch nach Jahrzehnten sieht er immer noch aus wie neu. Jedoch: Dieser Fleischwolf wurde gebaut, als noch kein Mensch über usability nachdachte. Das ist auch der Grund, dass Marlene etwas Schwierigkeiten hat, das Messer aus- und den Spritzgebäckvorsatz anzubauen. Drei Minuten später ist der Fleischwolf an den Küchentisch geschraubt, strahlt unternehmungslustig und zu allem bereit. Huet auf dem Programm: Spritzgebäck.

 

Pssst! Der Teig braucht Ruhe

Marlene Jacobi-Ewerth hat den Teig schon am Morgen gemacht. Der Blick auf die Zutatenliste lässt Ernährungsberater sicher in Panik ausbrechen. Andererseits sind adventliche und weihnachtliche Abweichungen von den Richtlinien gesunder Ernährung immerhin auch Tradition und außerdem schmeckt eine süße Sünde immer besser als vernünftiger Verzicht.
In der Vollversion enthält das Rezept für Jacobi-Ewerths Spritzgebäck ganze 625 Gramm Butter, zwei Eier, 400 Gramm Zucker, 400g gemahlene Haselnüsse, 1 Kilogramm Mehl und 1 Päckchen Vanillezucker. Daraus kann man ein paar Hundert Plätzchen backen.

 

Fleischwolf, Spritzgebäck

Eine Handbreit: Marlene Jacobi-Ewerth achtet darauf, dass die Kringel alle die gleiche Größe haben. Ihre Hand ersetzt perfekt ein Maßband.

Halbe Menge, große Freude

Deshalb begnügt sich Marlene mit der halben Menge. Sie hat die Zutaten zu einem Teig verknetet und dann unter einer Folie in den Kühlschrank gestellt. „Das Ruhen und Abkühlen ist sehr wichtig”, betont Marlene. Der Teig wird stabiler und wenn man die gespritzten Teigringe vor dem Backen noch einmal rasch herunterkühlt, verhindert man, dass die Kringel im Ofen auseinander laufen.

 

Zucker, Mehl, Eier, Butter und gemahlene Haselnüsse

Zucker, Mehl, Eier, Butter und gemahlene Haselnüsse: die Zutaten für weihnachtliches Spritzgebäck

Eine Faustregel

Eine wichtige Faustregel gibt Marlene Jacobi-Ewerth noch mit auf den Weg. Das Verhältnis der Backtemperatur zur Form des Gebäcks fasst sie folgendermaßen zusammen: „Je dünner, desto höher.” Will heißen: je dünner das Gebäck, desto höher sollte die Backtemperatur im Ofen sein. Klingt logisch, oder? Ist es auch!

 

Spritzgebäck auf Weihnachtsteller.

Frisch aus dem Ofen füllt der Duft des Spritzgebäcks das ganze Haus.

 

 

30. November 2018 0 comment
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Quitten im Gras
Alltagsküche

Gelbe Quitten im grünen Gras

by Woihinkel 15. Oktober 2018
written by Woihinkel

Es wird Herbst. Gelbe Quitten plumpsen meist begleitet von einem dumpfen Rumpeln reif und schwer und sanft ins grüne Gras. Nach dem heißen Sommer sind viele Obstbäume übervoll.
Voll von Früchten hängen die Äste tief über dem Boden. Der Sommer will noch immer nicht so recht von dannen ziehen. Und doch übernimmt der Herbst sanft und bestimmt das Regiment. Jedes Dorf in Rheinhessen riecht in dieser Zeit nach angegorenem Traubensaft, aus dem im kommenden Frühjahr hoffentlich große Weine geworden sein werden. Die Gärten hinter den Häusern versprechen späte reiche Ernten. Die Wochenmärkte quellen über von Obst und Gemüse aus der Region. Nach regenwarmen Tagen steigt das Angebot an Pilzen. Kaum eine Saison bietet der Küche so viel Entfaltungsmöglichkeiten wie der anbrechende Herbst, der eigentlich ein verkappter Sommer ist.

Eine der gelben Quitten inspiriert uns heute. Wir probieren ein paar Rezepte aus und stellen Sie dann auf die Seite. Freut Euch schonmal auf ein Rezept für Quittengelee von 1902, für Quittenbrot und auf ein wirklich außergewöhnliches Rezept mit Wildschweinleber mit sautierten Quitten und Herbsttrompeten. Ihr denkt das geht gar nicht? Tut es doch! Es bleibt spannend.

 

Rezept für „Gelee aus Quitten” aus einem Kochbuch von 1920

Zunächst reibt man die Quitten (am besten mit einem Leinentuch) ab, schneidet Stiel und Butzen ab, viertelt oder achtelt sie und entfernt die Kerne (weil diese von einer Masse umgeben sind, die das Abseihen des Saftes durch ein Tuch erschwert.)
Man gibt die Quittenstücke in einen großen Topf, begießt diese mit Wasser, dass diese knapp bedeckt sind. Bei kleiner bis mittlerer Hitze kocht man die Quitten langsam gar. Dabei immer wieder umrühren und darauf achten, dass die Stücke nicht breiig werden.

Nun gießt man den Topfinhalt durch ein Seihtuch. Pro Kilogramm Quittensaft nimmt man etwa 750g Zucker, die man in den Saft einrührt. Jetzt kocht man den Saft mit größerer Hitze auf, schäumt immer wieder die Oberfläche ab. Nun wird es Zeit für die Gelierprobe: Man gibt einen Teelöffel des heißen Saftes auf einen kalten Porzellanteller und beobachtet, ob der Saft auseinanderfließt oder nicht. Fließt der Saft nicht mehr auseinander und kann man die erkaltete, fest gewordene Masse mit einem Messer leicht vom Teller lösen, dann ist es Zeit, das heiße Gelee in warme Gläser zu füllen und diese zu verschrauben.

Die im Topf verbliebenen Quittenstücke kann man pürieren und weiter einkochen, um daraus Quittenbrot herzustellen.

15. Oktober 2018 0 comment
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Hände und Quetschen
Tradition

Die Landfrauen von Bechtheim kochen Latwerge

by Woihinkel 22. September 2018
written by Woihinkel

Ein Samstag, Mitte September, in Bechtheim, 5:30 Uhr: Das Dorf liegt noch in fast völliger Stille. Das Nachtschwarz des Himmels weicht nur zögernd dem dunklen Blau des anbrechenden Morgens. Heute wird wieder einer dieser heißen Septembertage, von denen es schon einige gab in diesem Jahr 2018. Und von denen es noch einige geben wird. Das Geräusch eines Riegels schallt durch die Stille. Hedda Koch öffnet ihr Hoftor. Heute wird ein langer Tag werden. Es gibt eine Menge zu tun auf dem Hof. Erwartungsfroh stehen vier Kessel im Hof. Noch sind sie dunkel und kalt. Aus Ihnen ragen lange Ofenrohre zum Himmel. Nicht mehr lange, dann wird der Rauch der vier Holzfeuer die Luft von Bechtheim würzen und das rheinhessische Dorf wird riechen wie ein toskanisches Bergstädtchen: heute wird hier Latwerge gekocht. Beim Latwerge-Kochen der Landfrauen von Bechtheim herrscht drei Tage emsige Geschäftigkeit im Ort.

Hier geht’s zu einem kurzen Film auf youtube.

Latwerge

Samstagmorgens, 5:30 Uhr in Bechtheim. Das Hoftor der Familie Koch steht schon offen. Heute wird hier Latwerge gekocht. Und fast das ganze Dorf wird dabei sein.

Was ist Latwerge?

Latwerge, was ist das? Niemand muss peinlich sein, wenn er dieses seltsame Wort bei Wikipedia nachschlägt. Denn dieses Wort ist schon sehr alt und seine Bedeutungen unterscheiden sich ein wenig in den Epochen und auch in den Regionen. Im Mittelalter bezeichnete Latwerge eine Arznei, die den Kranken als eine Art Brei oder Teig zum Abschlecken von einem Löffel oder Spatel gereicht wurde, um Husten oder Heiserkeit zu lindern. Ein solches Mus bestand meistens aus eingekochten Früchten und Fruchtsäften und war ein wichtiger Bestandteil mittelalterlicher Heilkunst.

Latwerge-Kochen ist in Bechtheim ein gesellschaftliches Ereignis

Heute bezeichnet Latwerge in Rheinhessen traditionell: Pflaumenmus. Schon immer wurde Latwerge in großen Mengen gekocht. Dazu braucht man Pflaumen, viele Pflaumen oder – wie man in Rheinhessen sagt – Quetsche. Viele Quetsche machen viel Arbeit. Und deshalb beginnt das Latwerge-Kochen der Bechtheimer Landfrauen auch schon zwei Tage zuvor am Donnerstagnachmittag mit der Anlieferung dieser großen Menge Quetsche. Die müssen sorgfältig gewaschen werden. Dann dürfen sie sich noch eine Nacht ausruhen, bevor am nächsten Mittag im Rahmen des großen Latwerge-Kochens in Bechtheim das erste traditionelle Ereignis der Dorfgemeinschaft stattfindet: das Entkernen.

Quetschen entkernen

Das Entkernen der Quetschen ist ein gesellschaftliches Ereignis rund um das Latwerge-Kochen der Bechtheimer Landfrauen.

Quetschen entkernen

Viele fleißige Hände entkernen die Quetschen. So geht die Arbeit schnell voran.

Kerne und Pflaumen

Die Quetschen wandern in den Wolf, die Kerne in den Ofen.

Quetschen gewolft

Der Wolf verwandelt die Quetschen zu einem süßen Brei.

Hände und Quetschen

Keine Angst vor klebrigen Händen: die Quetschen werden im Wolf zu einem süßen Brei verarbeitet, aus dem schließlich Latwerge gekocht wird.

 

Besuch der Majestäten

Bechtheimer Weinkönigin und Prinzessinnen 2018

Selbstverständlich gaben sich die frisch gekürten Bechtheimer Weinmajestäten 2018 die Ehre beim Latwerge-Kochen vorbeizuschauen und mitzuhelfen.
v.l.n.r.: Gastgeberin Hedda Koch, Weinprinzessin Noreen Janneck, Weinkönigin Maren Janneck, Weinprinzessin Lara Endrulat und Angelika Schmitt aus dem Vorstand der Bechtheimer Landfrauen.

So richtig wird dieser Freitagnachmittag beim Latwerge-Kochen erst zu einem gesellschaftlichen Ereignis, wenn die frisch gekürten Weinmajestäten Bechtheims hier höchstselbst Hand anlegen. Die Königin, Maren Janneck, mit ihren Prinzessinnen Noreen Janneck und Lara Endrulat, packten fleißig mit an. Schließlich geht es hier nicht nur um Repräsentieren, sondern auch darum eine lieb gewordene Tradition auch in der Zukunft am Leben zu erhalten.

Die Bechtheimer Weinmajestäten packen fleißig mit an.

Keine Angst vorm „bösen Wolf”. Die Bechtheimer Weinmajestäten bereiten den Fruchtbrei für Latwerge vor.

Am Samstag brodeln die Kessel

Der Samstag schließlich ist der entscheidende Tag: hier kommt es auf jede helfende Hand an. Latwerge brennt beim Einkochen schnell am Boden des Kupferkessels an, man muss es ausdauernd rühren. Vier Kessel fordern eine Menge Helfer. Die Arbeit ist kräftezehrend. Rühren, Quetschenbrei nachfüllen, die Flammen unterm Kessel mit Holz füttern. In diesem Jahr haben Helfer eine alte Weinbergshütte der Bechtheimer Landfrauen in handliche kleine Teile zersägt, die nun Stück für Stück in die Öfen gegeben werden. Hin und wieder wird eine Schaufel voller Pflaumenkerne ins Feuer gegeben.

Holz zum Feuern

In diesem Jahr haben Helfer eine alte Weinbergshütte der Bechtheimer Landfrauen in handliche kleine Teile zersägt. Ununterbrochen heizen die Helfer mit Holz nach.

 

Kessel anzünden ist die erste Tätigkeit am Morgen.

Vier rauchende Schlote

Vier rauchende Schlote parfümieren die Morgenluft mit dem Duft von Holzfeuer, so dass Bechtheim riecht wie ein toskanisches Bergstädtchen.

Erfolg erfordert gute Planung

Jeder Helfer am Kessel braucht mindestens eine ausgeruhte Ablösung. Vier kochende Kupferkessel, zehn Stunden Kochzeit: das erfordert viel Personal. Die Bechtheimer Landfrauen haben dafür einen Tagesplan ausgeklügelt. Da sind die treuen Helfer, die schon am Freitag den Wolf beschickt haben und heute nun die Kessel vorbereiten, die Öfen entzünden, Holz herbeischaffen und immer wieder: rühren, rühren, rühren.

Rühren,

Rühren, …

... rühren ...

… rühren …

und nochmals rühren.

… und nochmals rühren.

Da sind diejenigen, die nur zum Rühren eingeteilt sind und sich in Schichten die Arbeit an den heiß dampfenden Kesseln teilen. Da sind diejenigen, die zwischen all diesen Aufgaben hin und her wechseln, damit nirgends eine Lücke entsteht. Die Hausherrin, Hedda Koch, behält die Übersicht. Denn vom Latwerge-Kochen haben die vielen fleißigen Helfer Hunger. Das beginnt bei einem zeitigen Frühstück mit Kaffee und gekochten Eiern, mit frischen Wecken und Kuchen.

Frühstückspause

Die einen rühren, die anderen halten Frühstückspause. Nur mit Arbeitsteilung kann das Latwerge-Kochen gelingen.

Das Frühstück geht in eine Art rheinhessischen Landfrauen-Brunch über, bis sich dann einige der Frauen an die Vorbereitungen für eine Kartoffelsuppe machen.

Rühren

Mit einem Lächeln im Gesicht arbeitet es sich leichter. Die Hausherrin Hedda Koch packt mit an.

 

Kartoffelsuppe und Quetschenkuchen

Dafür wird stellen Helfer einen fünften Kupferkessel auf, scheuern den blitzblank, befeuern ihn ebenfalls mit Holz. Ein paar Landfrauen setzen Dörrfleisch in Wasser an und geben dann gewürfelte Gemüse dazu. Hier entsteht eine rheinhessische Spezialität zum Mittagessen: „Kartoffelsupp‘ und Quetschekuchen”. Denn im Herbst isst man hier bei der Arbeit gerne diese salzig-süße Kombination. In der einen Hand der Suppenlöffel und in der anderen Hand ein duftender, frisch gebackener Quetschekuchen.

Wie es begann, was wurde

Jeder einzelne Arbeitsschritt ist inzwischen schon eine Art traditioneller Brauch. „Angefangen hatte es damit, dass wir die Kasse der Landfrauen von Bechtheim aufbessern wollten”, erinnert sich Hedda Koch. Damals, 1998, warDoris Käufer Vorsitzende der hiesigen Landfrauenvereinigung. „Schnell kam die Idee auf, gemeinsam Latwerge zu kochen, es in Gläser zu füllen und auf einem Adventsmarkt bei uns auf dem Hof zu verkaufen.” 700 Gläser produzieren die Bechtheimer Landfrauen und ihre fleißigen Helfer inzwischen. Das ist eine ganze Menge!

22. September 2018 0 comment
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Galaauflauf
Desserts

Galaauflauf

by Woihinkel 12. September 2018
written by Woihinkel
(drm)

Der Galaauflauf ist auf dem Weingut Menger eine Leib- und Magenspeise. Wenn ich diese Süßspeise zubereite, kann es passieren, dass daraus spontan ein Familientreffen entsteht. Denn zu dieser köstlichen Süßspeise kommen alle von überall zusammen. Wir besitzen noch ein altes in Sütterlinschrift handgeschriebenes Rezept dieses Desserts, das unsere Familie seit Generationen begleitet.

Rezept Galaauflauf alt

Acht Eidotter: Das ist eine stattliche Anzahl. Doch dann schmeckt der Galaauflauf erst so richtig gut.

 

Früher schwörte die Großmutter drauf, dass für die Creme unbedingt „Hoffmanns Idealstärke gekörnt” benutzt werden müsse. Ja, Wäschestärke! Doch die Zeiten ändern sich und die Zusammensetzungen von Wäschestärken auch. Deshalb benutzen wir heute handelsübliche Speisestärke aus dem Lebensmittelgeschäft. Für einen ordentlichen Galaauflauf müssen zwei Bedingungen erfüllt sein.
Frische Erdbeeren:

"Erdbeeren

Außerdem schmecken Erdbeeren und Creme nur richtig aus den alten Teegläschen aus besonders dünnem Glas. Ohne diese Gläschen ist der Galaauflauf nur eine halbe Sache. Deshalb hüten wir die Gläschen wie einen Schatz.

"Teegläschen

 

Rezept

3/4 Liter Milch mit dem Mark einer Vanillestange und 125 Gramm Zucker aufkochen. 60 Gramm Speisestärke mit acht Eidottern und ein paar Esslöffeln kalter Milch verrühren. Diese Mischung in die heiße Milch geben, kurz aufkochen, vom Herd nehmen und abkühlen lassen. Den Eischnee (aus den 8 Eiweiß) in die noch nicht vollständig abgekühlte Crememasse heben. Danach gibt man die Creme auf Erdbeeren, Kirschen oder kleingeschnittene Pfirsiche oder Aprikosen. Tipp aus dem Kochbuch von Oma Eller: „Besonders frische Erdbeeren, welche mit viel Zucker bestreut werden, in Gläser gefüllt und die Masse darauf gehäuft schmeckt sehr gut.”

12. September 2018 0 comment
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Brockelbohnen
Alltagsküche

Brockelbohnen

by Woihinkel 7. September 2018
written by Woihinkel
(mgb)

Wenn im Frühjahr die Zeit des Stangenspargels beginnt, bricht auch die Saison für Bohnen an. Brockelbohnen sind ein Eintopf aus grünen Bohnen, der klassisch mit einer Brühe aus Dörrfleisch zubereitet wird. Eine Besonderheit dieses Eintopfs besteht sicher darin, dass die Bindung im Eintopf nicht – wie sonst oft üblich – mit einer Mehlschwitze erzeugt wird, sondern mit in der Brühe gar gekochten Kartoffeln, die mit einer Gabel zerdrückt werden.
Klassisch wird das gekochte Dörrfleisch klein geschnitten und in den Eintopf zurückgegeben. Ich habe aber auch schon Frikadellen oder Koteletts mit den Brockelbohnen serviert.

Rezept (für vier bis sechs Personen)

Etwa 250 Gramm Dörrfleisch
1 mittelgroße Zwiebel
1 große Kartoffel pro Person
1kg grüne Bohnen
Bohnenkraut

Dörrfleisch in zwei bis drei Liter Wasser gar kochen. Die Zwiebel fein würfeln und in etwas Schmalz hellgelb anbraten. Die Dörrfleischbrühe angießen und pro Person eine Kartoffel dazugeben, kochen. Nach etwa 15 Minuten die kleingeschnittenen grünen Bohnen (und nach Geschmack) etwas Bohnenkraut dazugeben, alles weitere 20 Minuten gar kochen lassen. Dann die Kartoffeln aus dem Topf nehmen, mit einer Gabel zerdrücken und zurück zu den Bohnen geben. Das gekochte Dörrfleisch klein schneiden und ebenfalls zum Eintopf geben. Der Eintopf sollte nun durch die Kartoffeln eine leicht angedickte Konsistenz haben. Wenn er zu dick geworden ist, eventuell etwas Wasser dazugeben. Nach Geschmack etwas Muskat in den Eintopf reiben. Das unterstützt den Geschmack der Bohnen.

7. September 2018 0 comment
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zwetschenkuchen16:9
Kuchen und Torten

Zwetschge, Zwetsche oder doch Quetsche?

by Woihinkel 2. August 2018
written by Woihinkel

Die Zwetschge hat viele Namen. Doch eines ist sie nicht: eine Pflaume! Aber sie ist eng mit dieser verwandt. Und dass beide wiederum zur Familie der Rosengewächse gehören, könnte erklären, weshalb ein Zwetschenkuchen so wunderbar aussieht und so herrlich duftet.

Wenn der Sommer sich langsam dem Ende zuneigt, dann beginnt die Zeit der Zwetschgen. Die nennt man in Rheinhessen auch Zwetschen oder Quetschen. Man kann die süßen Früchte zwar auch frisch vom Baum essen. Doch die Krönung ist ein herrlich duftender Zwetschenkuchen aus süßem Hefeteig.

Zwetschenkuchen, Mehl und Zimt

Zwetschenkuchen, Mehl und Zimt

Rezept für einen Blechkuchen aus süßem Hefeteig und Zwetschen

(MJE)

Mit diesem Rezept stellt man einen Teig her, der für ein Blech Zwetschenkuchen ausreicht. Zunächst löst man die 30 Gramm Hefe in etwas lauwarmer Milch, der man einen Teelöffel Mehl und einen gestrichenen Teelöffel Zucker beigibt gut auf. Diesen Vorteig lässt man an einem warmen Ort gehen, bis sich auf der Oberfläche Blasen bilden.

Etwa 400 Gramm Mehl als kleinen Hügel auf eine saubere Arbeitsfläche sieben, in die Mitte eine Mulde drücken. Dahinein 200 Milliliter Milch, 60 Gramm Zucker, 60 Gramm Butter und den Vorteig aus Milch und Hefe geben. Das Mehl vorsichtig von außen zur Mitte hin in die Mulde kneten, bis ein einheitlicher, geschmeidiger Teig entsteht. Den Teig sorgfältig kneten, in eine Schüssel tun und mit einem feuchten Küchenhandtuch bedeckt an einem warmen Ort gehen lassen, bis er etwa sein Volumen verdoppelt hat.

Unterdessen das Blech einfetten, die Zwetschen waschen entkernen und mindestens in Hälften schneiden. Den Teig noch einmal kneten und dann sorgfältig auf dem Blech ausrollen. Die Zwetschenhälften gleichmäßig darauf verteilen und bei 180° Celsius etwa 40 Minuten backen, bis die Teigränder eine appetitliche, leicht braune Färbung angenommen haben.

Wenn der Kuchen aus dem Ofen geholt wird, verbreitet sich sofort ein köstlicher Duft in der ganzen Wohnung, durch den sämtliche Bewohner angelockt werden könnten.

Manche bestreuen die Zwetschgen vor dem Backen mit einer Mischung aus Zucker und Zimt. Andere verteilen lieber noch Streuselteig auf dem Kuchen. Ob so oder so oder doch ganz pur: Das ist einfach Geschmackssache.

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Erbsenschoten, Muskatnüsse und Eierstich auf einer Schieferplatte
Gemüse

Erbsen und Eierstich – köstliche Sonntagsspeise

by Woihinkel 22. Juli 2018
written by Woihinkel

Eierstich! Köstlich! Keine Sonntagssuppe, keine Kraftbrühe, keine Hochzeit ohne dass bei einem Gang diese Suppeneinlage serviert wurde. Auch das Gericht Erbsen und Eierstich ist ein wenig aus der Mode gekommen. Doch eigentlich verdient er ein Comeback. Der Eierstich fühlt sich im Mund ganz seidig an. So bildet er einen Kontrast zu den knackigen Erbsen.
Und der Geschmack! Muskat und Pfeffer begleiten das Ei perfekt und erzeugen so einen vollen Geschmack. Eine regionale Besonderheit sind die Erbsen mit Eierstich. Schaut Euch dieses Farbenspiel an! Das kräftige Grün und das leuchtende Gelb: ist das nicht appetitlich?

Erbsen mit Eierstich sind ganz einfach zuzubereiten.

Wir verquirlen eine Ei-Milch-Mischung, würzen mit Salz, Pfeffer und Muskat, geben die Masse in eine Tasse oder Schale, die wir mit Aluminiumfolie dicht abdecken, in Topf mit heißem Wasser stellen und dämpfen. Nach einer guten halben Stunde ist der Eierstich gestockt, wir schneiden ihn in Rauten oder Würfel (manche stechen Sterne, Blumen oder andere Formen aus, um die Suppe hübsch zu dekorieren) und geben ihn in die Suppe.

 

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Obst

Klar doch, der Klarapfel!

by Woihinkel 16. Juli 2018
written by Woihinkel

Man sieht sie kaum noch und doch erinnert sich jeder, wenn man nur den Namen nennt: Klarapfel. Und die Erinnerungen gleichen sich: Klar, den Klarapfel haben wir früher immer in Omas Garten direkt vom Baum gegessen. Wir konnten gar nicht genug davon bekommen, haben uns regelmäßig die Bäuche mit diesen herrlich grünen, herrlich saftigen Äpfeln vollgeschlagen. Inzwischen sind die Enkel von damals selbst Omas geworden und doch hat nur eine noch einen Klarapfelbaum in ihrem Garten stehen. Die Sorte ist besonders früh reif, kann aber leider nicht lange gelagert werden. Deshalb eignet sich der Klarapfel eben auch zum sofortigen Verzehr. Oder zum Backen eines Klarapfelkuchens mit einer Puddingunterlage, die statt mit Milch mit Wein angerührt wird. Klingt eigenartig, schmeckt aber toll und ist typisch rheinhessisch.

 

Apfel-Wein-Kuchen

Aus 125 Gramm Butter, 100 Gramm Zucker, einem Ei, 200 bis 250 Gramm Mehl und zwei Teelöffeln Backpulver knetet man einen Mürbeteig, den man anschließend eine halbe Stunde im Kühlschrank ruhen lässt. Inzwischen 1 Kilogramm Klaräpfel schälen, entkernen und achteln. Aus 2 Päckchen Vanillepudding, 250 Gramm Zucker und statt Milch einem (Achtung!) Dreiviertelliter Scheurebe nach Packungsanleitung einen Pudding kochen und abkühlen lassen.
Nach dem Ruhen nimmt man den Teig heraus, knetet ihn in eine Springform mit 26 Zentimeter Durchmesser, drückt den Rand nach oben.
Die Apfelstücke in den Pudding rühren, die Masse in die Form auf den Teig geben. Im Backofen bei 180 Grad Celsius 60 Minuten backen.

Nach dem Abkühlen mit einem halben Liter geschlagener süßer Sahne bestreichen (und nach Geschmack mit Krokant dekorieren). So wird aus einem Apfelkuchen eine Pfarrhaustorte.

16. Juli 2018 0 comment
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rheinhessisches Carpaccio
Alltagsküche

Altes Rezept, neuer Name: Rheinhessisches Carpaccio

by Woihinkel 15. Juli 2018
written by Woihinkel
(mje)

Das rheinhessische Carpaccio, eine regionale Spezialität, gibt es eigentlich schon lange, auch wenn es anfangs einfach nur „Eingelegter Schwartenmagen” hieß. Das mit dem „Carpaccio“ kam erst später in Mode.
Früher waren nämlich Schinken und auch der hier bevorzugte Schwartenmagen ziemlich trockene Angelegenheiten. Um sie appetitlicher und auch bekömmlicher zu machen, wurde eine Marinade aus Essig und Öl über die in Scheiben geschnittenen Schinken oder Schwartenmagen gegeben, kurz gewartet, bis die Marinade aufgesogen war. Bestreut mit etwas Schnittlauch (und Schnittlauchblüten) gibt das mit Butter, Brot und einem Glas Silvaner eine einfache, köstliche Mahlzeit.

Weil neue, zeitgenössische Namen Aufmerksamkeit und Appetit steigern und weil es Mode wurde, alles in dünne Scheiben geschnittene, auf einen flachen Teller gelegte „Carpaccio“ zu nennen, wurde aus dem guten, alten eingelegten Schwartenmagen das „Rheinhessische Carpaccio“ — eine regionale Spezialität. Und so kommt das gute Alte noch zu neuer Aufmerksamkeit.

(mje)

Rezept für Rheinhessisches Carpaccio aus dem Kochbuch von Marlene Jacobi-Ewerth
(für vier Personen)

400 Gramm guten, hausgemachten Schwartenmagen oder rohen Schinken in feine Scheiben schneiden und flach auf einen großen Teller legen.
1 Bund Frühlingszwiebeln oder Schnittlauch waschen, trocknen, in feine Ringe schneiden und auf dem Schwartenmagen oder rohen Schinken verteilen
Aus vier Esslöffeln Weinessig, zwei Esslöffeln Rapsöl, vier Esslöffeln heißen Wassers, Salz und Pfeffer eine Marinade herstellen, dann über dem Schwartenmagen oder dem rohen Schinken verteilen und einziehen lassen. Mit einem Glas Silvaner servieren.

15. Juli 2018 0 comment
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Oma bloggt Rheinhessisch
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